BHA 4

ISBN 978-3-905448-03-0

 

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Töpferöfen

 

BHA 4

Andreas Heege, Töpferöfen – Pottery kilns – Fours de potiers.
Die Erforschung frühmittelalterlicher bis neuzeitlicher Töpferöfen (6.–20. Jh.) in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Österreich und der Schweiz.
A study of pottery kilns from early medieval to modern times (6th to 20th centuries) in Belgium, the Netherlands, Germany, Austria and Switzerland .
Etude des fours de potiers du Haut Moyen Age À l’Epoque Moderne (6e–20e s.) en Belgique, dans les Pays-Bas, en Allemagne, en Autriche et en Suisse.
(Basel 2008). Mit Beiträgen von Alfred Falk, Ursula Francke, Lotti Frascoli, Stefan Graßkamp, Achim Kass, Christoph Keller, Sonja König, Stefan Krabath, Petra Lönne, Sylvie de Longueville, Annamaria Matter, Ulrike Müssemeier, Hermann Muschter, Christian Ronnefeldt, Eva Roth Heege, Jean Plumier, Julia Rücker, Andrea Tiziani, Cornelius Ulbert, Günter Unteidig, Marco Vermunt, Barbara Weiser und Werner Wild. 435 S. mit 481 Abb. Text: Deutsch; Glossar deutsch, englisch, französisch. Umfangreiche englische, französische und niederländische Zusammenfassungen. Zweifarbiger Einband, Schutzumschlag, Paperback. 1 CD

 

Der Band versammelt 1500 Jahre mitteleuropäischer Töpfereigeschichte in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich. Es fokussiert dabei auf die wichtigste Produktionseinrichtung – den Töpferofen. Unter Berücksichtigung unterschiedlichster Quellengattungen – archäologische Ausgrabungsbefunde, Bauaufnahmen durch Volkskundler, Denkmalpfleger und Bauforscher, historische Bauakten und persönlicher Vor-Ort Recherchen an noch stehenden Holzbrand-Töpferöfen – konnten mit Hilfe zahlreicher Institutionen und Fachkolleginnen / Fachkollegen insgesamt 1'055 Töpferöfen in einer Datenbank erfasst und nach unterschiedlichen Kriterien ausgewertet werden. Ausserdem wurden zahlreiche Archäologinnen und Archäologen aus den betreffenden Ländern gewonnen, ihre neuesten Ausgrabungsbefunde in Kurzbeiträgen vorzustellen. Im Ergebnis lassen sich erstmals verschiedene überregionale Entwicklungslinien und Trends in der Irdenware- und der Steinzeugtechnologie aufzeigen. Gleichzeitig werden im Vergleich regionale Spezialentwicklungen und traditionelles Beharren deutlich. In der Tendenz liegen lange und kontinuierliche Entwicklungslinien vor, bei denen durchaus unterschiedliche Ofentypen nebeneinander existieren. Die auf prähistorische Wurzeln zurückgehenden stehenden und die ab dem 8./9. Jahrhundert neu entwickelten liegenden Töpferofentypen haben eine lange Phase der Koexistenz, die mindestens bis ins 14. Jh. reicht. Andererseits werden Ofentypen, die technologisch einen ausgereiften Stand erreicht haben, über Jahrhunderte nahezu unverändert errichtet. Gleichzeitig sind die beschriebenen Ofentypen wichtige Zeugnisse des Technologietransfers, sei es durch zuwandernde Töpfer oder durch Kulturkontakte und verschiedene Formen der Adaption.


Umfangreiche englische, französische und niederländische Zusammenfassungen erleichtern zusammen mit einem dreisprachigen Glossar den Zugang auch für die übrigen europäischen Kulturwissenschaften. Die beiliegende CD bietet einen elektronisch leicht recherchierbaren Katalogtext und ein umfangreiches, bislang weitgehend unveröffentlichtes Bildmaterial zum Thema.

 

 

Der Herausgeber

 

Andreas Heege, Jahrgang 1957, studierte Ur- und Frühgeschichte, Zoologie, Botanik, Völkerkunde und Geologie in Köln und Bonn. In dieser Zeit Teilnahme an Sahara-Expeditionen des DFG-Projektes „B O S – Besiedlungsgeschichte der Ostsahara“. Der Magisterarbeit über alemannische Gräberfelder aus Baden-Württemberg folgte eine Dissertation über die „Villa rustica und früh- bis hochmittelalterliche Siedlung aus dem Braunkohlentagebau Hambach“ an der Universität Köln bzw. Göttingen (Prof. G. Jacob-Friesen). In der Folgezeit war der Autor fünf Jahre Universitätsassistent am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen. Von 1991 bis 2002 leitete er die Stadtarchäologie und zeitweise die Baudenkmalpflege der Stadt Einbeck in Niedersachsen. Es entstanden Veröffentlichungen und Studien vom Neolithikum bis zur Neuzeit, mit einem besonderen Schwerpunkt im Bereich der Stadtarchäologie. Seit Mitte 2002 hat sich seine wissenschaftliche Tätigkeit in die Schweiz verlagert. Wesentliche Arbeitsbereiche sind heute Auswertungsprojekte zur materiellen Kultur des Mittelalters und der Neuzeit sowie wissenschaftliches Lektorat und Redaktion für den Archäologischen Dienst des Kantons Bern. Im Zusammenhang mit der Dokumentation des letzten stehenden Holzbrandofens im Kanton Bern entstand die vorliegende Studie. Daneben führte der Autor Lehrveranstaltungen am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Basel durch.